Providencia ist eine kleine Insel, gehört zu Kolumbien, liegt aber mit San Andrés als „Inselgruppe und Provinz San Andrés und Providencia“ in der Karibik näher bei Nicaragua als bei Kolumbien. Providencia ist nur 7 km lang und 4 km breit und hat nur 5500 Einwohner. Damit geht es hier deutlich ruhiger und gemütlicher zu als auf der 90km entfernten Nachbarinsel San Andrés (Einwohner: 105.000). Hier gibt es keine riesigen Hotelbetonburgen oder überfüllte Strände. Hier hat man das richtige Karibikfeeling.
Der Grund, warum Providencia bisher vom Massentourismus verschont geblieben ist, ist auch, dass die Anreise nicht einfach ist. Providencia ist nur mit klapprigen 16-Personen Flugzeug (mit hammer Aussicht) von San Andrés oder via 3-4h Katamaran-Fahrt ebenfalls nur von San Andrés erreichbar.
Unsere Unterkunft
Gewohnt haben wir in einem kleinen bunten Häusschen, dem „Casa Sunset Hill“, mit Meerblick, Hängematte und Außenküche. Die Dusche war natürlich kalt, bei über 30°C aber eigentlich kein Problem. Wir haben uns in unserem Kaibikhäuschen sehr wohl gefühlt.
Die lokalen Supermärkte sind verhältnismäßig gut ausgestattet, sodass man sehr gut selbst kochen kann, wenn man wie wir die Möglichkeit hat.
Besonders der Alkohol ist sehr günstig, da man auf der Insel steuerbefreit ist (Bsp: Havana Club 20 000 COP/ ca. 7€).
Die Insel
Mit unserem gemieteten Roller (65 000 COP/ Tag) waren wir mobil und erkundeten die Insel.
Es gibt viele tolle Strände, an denen man fast immer ganz allein ist oder zumindest ein Plätzchen für sich findet. Das Meer leuchtet in den verschiedensten Blau- und Türkistönen. Die Sonne scheint jeden Tag um die Wette. Riffe zum Schnorcheln sind in erschwimmbarer Nähe zum Ufer. Hier sind wir richtig!
Almond Bay
Eine kleine süße Bucht mit Möglichkeit zum Schnorcheln.
Southwest Bay (Bahia Sur Oeste)
Providencias längster Strand mit Möglichkeiten zu einem ausgiebigen Mittagessen.
Manchineel Beach (Playa Manzanillo)
300m lang und wunderschön abseits von Straßen und Gebäuden gelegen. Ein Highlight ist die Roland Roots Bar, wo man herrlich in Hängematten ein kühles Bier genießen kann.
Santa Catalina Island
Die Nachbarinsel Santa Catalina ist mit Providencia über eine lange, hölzerne Brücke, die man nur zu Fuß überqueren kann, verbunden. Hier gibt es auf dem Weg zum Morgans Head (links abbiegen) schöne Buchten, Ausblicke und Schnorchelplätze. Wir sahen unter Wasser und auf dem Weg im seichten Wasser sogar Stachelrochen.
Die Orte und Buchten tragen hier alle zwei Namen. Einen Spanischen und einen Englischen. Der Grund hierfür ist die gesprochene Sprache: Kreol, Englisch mit spanischen Einflüssen. Schöner Nebeneffekt: Endlich spricht man mit uns auch Englisch.
Tauchen
Wir tauchten insgesamt 4mal (2 Tauchgänge inkl. Equipment 190 000 COP). Zu den Highlights gehörten Haie, Rochen und Schildkröten. Etwas ganz besonderes waren aber die teilweise riesige Fischschwärme, in denen man als Taucher verschwindet. Wahnsinn! Auch umtauchten wir ein 1932 gesunkenes ca. 60m langes Schiff.
Die Farb- und Fischvielfalt, insbesondere aber die Korallen konnten nicht ganz mit den Tauchspots in Südostasien (zB Komodo; Nordsulawesi) mithalten, trotzdem genossen wir jeden Tauchgang!
Bootstrip
Mit der Agentur „SCHEIDNER Tours“ unternahmen wir einen sehr schönen Bootstrip (75 000 COP pro Person) einmal um die Insel mit tollen Stops zum Schnorcheln, Baden und Bestaunen.
Morgans Head
Gehört zu Santa Catalina und ist auch schön vom Boot aus zu bestaunen, außerdem toller Schnorchel-Spot.
Cayo Cangrejo
WOW! Der absolute Höhepunkt. Türkises, klares Wasser und das Beste: Schildkröten :) Wir lieben sie einfach…
Providencias vorgelagertes Riff
…mit bisher unserer besten Sichtweite. Johannes tauchte bis zu 8,5m tief.
Fazit
Wir haben unsere 5 Tage hier sehr genossen und uns von Tag zu Tag wohler gefühlt. Allerdings darf man auf Providencia nicht die völlig ungetrübte Idylle erwarten. Die Einheimischen legen offensichtlich nicht viel Wert auf Sauberkeit und Ordnung. So fühlt man sich als Westeuropäer hier und da doch manchmal ein bisschen unwohl, aber so ist nun mal Kolumbien und wir haben uns damit arrangiert.
Auf dem Weg zum Flughafen erzählte uns der Taxifahrer, dass ein größerer Flughafen für größere Flugzeuge geplant ist. Aber die Einwohner möchten ihr kleines Paradies so unberührt behalten und haben Angst vor den Folgen von mehr Tourismus. Deswegen haben sie sich geweigert, anzufangen zu bauen. Derzeit werden die bereits gelieferten Baumaterialen wieder für lau an die Einheimischen weiter verkauft. Die Gefahr scheint abgwendet und
wir hoffen, dass Providencia noch lange eine solch paradiesische Karibikperle bleibt!